Ägschn! 2 Tage Filmdreharbeiten.
Geschrieben von Volker Geyer am
Noch Wochenlang wird mir dieses Wort in den Ohren klingen: Ägschn! Ein in Belgien lebender Franzose mit italienischer Abstammung –nicht deutsch sprechend- gab insgesamt genau 70 Mal während den zwei Drehtagen exakt dieses Kommando: Ägschn!
Francois sein Name. Smart, pfiffig und ein absoluter Könner an der Kamera. Zusammen mit dem Aufnahmeleiter Marc (ein Belgier), dem Assistenten Julien und dem Tontechniker ? lernten wir sie als perfektes Filmteam kennen.
70 Szenen mit etwa 45 Minuten Aufnahmen für etwa 2 Minuten Endprodukt sind die Ausbeute dieser zwei Drehtage. Unsere Verständigungssprache: Franzenglisch!
Ich war 2 Tage am Körper verkabelt, die Drehorte waren zum Teil mit Kameraschienen durchlegt wie die Zufahrtsgleise zum Wiesbadener Hauptbahnhof und unser Büro sah wegen Möbelrücken zwischenzeitlich nicht aus, wie unser Büro.
Unsere Drehorte:
Am ersten Tag standen Garten und Wohnung einer lieben Kundin (Privathaus) Nähe Aschaffenburg mit Arbeitseinstellungen meiner Mitarbeiter, Beratungsgespräch mit Kundin und Innenarchitekt im Drehbuch. Unschlagbar, wie sich unsere Kundin und Innenarchitekt Hr. Gabriel um das Wohl des gesamten Teams gekümmert hat. Espresso, Cappuccino, Kuchen, Getränke … Der Dreh konnte gar nicht schiefgehen.
Danach noch Außenaufnahmen in Wiesbaden (vor Kurhaus, am Neroberg) bis kurz vor Sonnenuntergang. „Geschafft. Pizza noch in Ofen schieben, danach ab ins Bett“.
Am zweiten Drehtag waren zuerst unser Büro und unsere Wohnung Schauplatz des Geschehens. Kamera aufbauen, Schienen legen, Scheinwerfer platzieren, Volker verkabeln … und alles immer mehrfach auf Funktion überprüft. Ein ausführliches Interview mit mir gleich am frühen Morgen war die erste große Herausforderung. Die Fragen bekam ich in englisch gestellt, antworten sollte ich in deutsch. Irgendwie haben wir das hinbekommen.
Danach eine Szene mit Heike: Im Gespräch mit mir bei einem Farbentwurf. Und anschließend eine Szene am Computer. „Wir wollen unbedingt sehen, wie Du Social Media machst“ sagte der Aufnahmeleiter Marc zu mir in franzenglisch und Francois hielt mit der Kamera immerfort auf meinen Bildschirm. Auch diese Einstellung hatten wir im Kasten.
„Finish“ rief Marc „what time is it?“ Halb eins. Büroaufnahmen abgeschlossen. Schnell zusammenpacken und zum Schloss Biebrich an den Rhein, wieder Außenaufnahmen. Das ganze Procedere wieder: Kamera aufbauen, Schienen verlegen …usw.
Mittagessen fiel aus, da man ab 14 Uhr bereits bei unserem Kunden Eckes-Granini in der Nähe von Mainz auf uns wartete. Bis 17.30 Uhr dauerten die drei verschiedenen Einstellungen dort mit der Innenarchitektin Frau Hendel und mit zwei meiner Mitarbeiter. Der herzliche Empfang im Hause Eckes-Granini und die Getränkebewirtung dort werden uns lange in Erinnerung bleiben.
„Zusammenpacken und ab nach Hause“ meinte Kameramann Francois in franzenglisch, nachdem er uns abschließend noch geschildert hat, wie er vor wenigen Wochen die Hochzeit von Prinz Albert in Monaco vom Dach eines fahrenden Autos aus gefilmt hat.
Spass hat’s gemacht und lustig war’s. Aber auch anstrengend.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz ausdrücklich bei allen Beteiligten bedanken. Denn ohne deren aktives Mitwirken wäre dieser Dreh so nicht zustande gekommen. Die Familie G. aus der Nähe von Aschaffenburg, der Innenarchitekt Gerhard Gabriel aus Idstein, das Unternehmen Eckes-Granini aus Nieder-Olm, die Innenarchitektin Isabelle Hendel aus Wiesbaden und last but not least meine treuen Mitarbeiter und vor allem meine Liebste und Partnerin Heike Bachus.
Eine Email des Aufnahmeleiters Marc am Tag danach deutet darauf hin, dass sich auch das Filmteam bei uns wohlgefühlt hat.
Wieso dieser Filmdreh?
Die Europäische Kommission veranstaltet jedes Jahr eine KMU-Woche mit mittlerweile über 1500 angeschlossenen Veranstaltungen zum Unternehmertum in ganz Europa und einer zentralen Veranstaltung Anfang Oktober in Brüssel. Das Thema der KMU-Woche 2011 lautet „The secret of success“. Hierzu wird ein etwa 6-min Imagefilm gedreht mit 3 Unternehmensbeispielen in Europa. Ausgewählt hat man ein Unternehmen in Finnland, ein Unternehmen in Rom/Italien und uns aus Wiesbaden. Übersetzt wird dieser Film in 21 Sprachen, sagte man mir.
Wie wir dazu gekommen sind?
Durch unsere Aktivitäten ist man auch auf Verbandsebene auf uns aufmerksam geworden. Die EU-Kommission hat zum diesjährigen Thema passende Unternehmen gesucht, bei allen Berufsverbänden um Vorschläge gebeten und wir sind bei diesen Vorschlägen dabei gewesen. Eines Tages kam eine Email aus Brüssel: Man hat uns ausgewählt…
Ein schöner kleiner Einblick, hinter die Kulissen, bei dem Dreh eines Imagesfilmes, interessant, Danke für den Beitrag.