Auch Graphit-Zeichnungen gehören zum Maler-Repertoire von Florian Geyer. Wie diese Zeichnung mit „The Doors“-Legende Jim Morrison als Motiv.
Geschrieben von Volker Geyer am
Manchmal ziehe ich mich für eine halbe Stunde zurück und fange an, mit Graphit zu skizzieren.“
Ich fragte Florian, was man unter Graphit Malerei verstehen kann und welche Rolle sie bei ihm spielt?
Florian:
Zur Rubrik "Graphit" gehört unter anderem auch der Bleistift in seinen verschiedenen Härtegraden. Ich verwende beim Zeichnen überwiegend Zeichenstifte von H3, H, B2 bis zu B4. Das sind die Bezeichnungen der Härtegrade des Graphits. H3 ist härtester, B4 weichster dieser Skala. Bei den zeichnerischen Übungen geht es in erster Linie darum, die Grundformen des Körpers unter der Berücksichtigung der Proportionslehre und der persönlichen, individuellen Beobachtung darzustellen. Das typische "malerische Licht", was in der Regel von links oben auf das Objekt eintrifft, verhilft mir das Volumen des Körpers deutlich zu erkennen. Jetzt muss ich konvexe von konkaven Formen unterscheiden, um die Zeichnung so plastisch wie möglich auszuarbeiten. Im Grunde ist eine solche zeichnerische Übung eine „Trockenübung“ für die Ton-in-Ton-Malerei, der sogenannten Grissaille-Technik.
Sie ist der Schwerpunkt meiner nächsten Zwischenprüfung. Hierbei ist es ganz allein mir überlassen ist, wie detailliert ich arbeiten möchte. Das reicht von einer kleinen Skizze bis zu einer vollständigen Zeichnung. Bei der Graphit-Zeichnung fange ich mit dem härtesten Stift an, um die Form zu erfassen. Oft messe ich direkt mit ausgestrecktem Arm und dem Stift in der Hand, wie auch schon die großen Meister vergangener Zeiten. Je weicher die Stifte dann in ihren Stufen werden, desto dunkler und intensiver zeichnen sie. Dies sind sozusagen meine verschiedenen Farbtöne (H, B2 etc. ...). Einen besonderen Effekt hat es, wenn man auf grauen Karton zeichnet und ganz am Ende die "High Lights" mit weißer Kreide setzt. Hierbei dient der graue Karton als Lokalton, von dem aus es mit Graphit ins dunkle geht und mit Kreide ins helle.
Ich versuche so oft es geht zu zeichnen, auch zwischendurch. Die Formen verschiedenster Dinge möchte ich mehr und mehr vertiefen. Von Landschaften über figürliches bis zur Ornamentik. Mein Skizzenbuch füllt sich mit dem, was meine Augen sehen. Der Maler ist das Auge der Welt!
… schreibt Florian, der sich derzeit in der Ausbildung zum Bühnenmaler am hessischen Staatstheater in Kassel befindet.
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