Das hat man davon: Habe Kunden empfohlen, Schaden seiner Versicherung zu melden.
Geschrieben von Volker Geyer am
Dem Kunden habe ich etwas Gutes getan, den Auftrag allerdings haben wir nicht erhalten, die Arbeiten macht ein anderer…
„Volker, melde Dich kurzfristig bei Herrn … der hatte einen Leitungswasserschaden im Haus. Hier müssen zwei Zimmer neu tapeziert werden.“ Ein Anruf eines unserer Aperto-Kooperationspartner erreichte mich am Vormittag. Männlicher Kunde, geschätzte 80 Jahre, langjähriger Stammkunde meiner Partnerfirma.
„Sie hat mir der Herr Meier wärmstens empfohlen“ würde ich an der Haustüre des 80-jährigen schon begrüßt. Habe mir den Schaden angesehen und ausgemessen. „Wann können Sie’s denn machen?“ fragte mich der alte Herr. Ich sagte, dass ich ihm kurzfristig das Angebot erstelle und dann vereinbaren wir einen Termin für die Durchführung.
Am liebsten hätte mir dieser sympathische Mann sofort den Auftrag erteilt. Am Ende unseres Gesprächs sprach ich ihn darauf an, ob er den Fall denn seiner Versicherung gemeldet habe. Er verneinte und lies durchklingen, dass es mit den Versicherungen doch nur immer Ärger gäbe. Wiederholt erwähnte ich, dass seine Versicherung den Schaden sicher übernehmen würde. Er wolle das mal seinem Sohn sagen, waren seine Worte, als ich mich verabschiedete.
Eine Woche später rief ich dort an und wollte fragen, ob mein Angebot angekommen sei und wollte einen Ausführungstermin vereinbaren. „Nun will die Versicherung jemanden vorbeischicken“ war seine eher unsichere Botschaft an mich. Nun doch Versicherung. Sicher den Sohn eingeschaltet.
Zwei Wochen später rief ich wieder an, wollte den Stand der Dinge erfahren. „Die Versicherung sagte, sie hätte ihre Vertragsfirmen für solche Arbeiten, tut mir Leid, Herr Geyer.“ Ich hatte es schon geahnt, dass das mit dem Auftrag nun nix mehr werden würde.
Schließlich habe ich über das „Stille-Post-System“ erfahren, dass die Vertragsfirma der Versicherung die Arbeiten zwar ausgeführt hat, jedoch völlig unzuverlässig mit zugesagten Terminen umging und vor allem: Die ganze Wohnung war danach verstaubt und verschmutzt.
Wer hatte jetzt eigentlich einen Vorteil davon, dass ich dem Kunden den Hinweis gab, es seiner Versicherung zu melden? Der Kunde und ich jedenfalls nicht!
So decken unsere Mitarbeiter ab, bevor wir mit den Arbeiten beginnen
Hallo Herr Geyer,
es gibt in der Wohngebäude- oder auch Hausratversicherung anders als in der KFZ-Versicherung so gut wie keine Tarife, die zur Inanspruchnahme von Vertrags-Handwerkern der Versicherer verpflichten können. Probiert / angeboten wird es dennoch immer wieder - und viele haben nicht den Mumm, 'nein' zu sagen. Schade eigentlich - denn wen man in sein Haus lässt, wen man dort arbeiten lässt, entscheidet man noch immer selber - und keine Versicherung.
Viele Grüße aus Osnabrück
Matthias Helberg
- Versicherungsmakler -