Was genau ist eigentlich die Engpasskonzentrierte Strategie (EKS)? … werde ich immer mal wieder gefragt.
Geschrieben von Volker Geyer am
EKS-Strategie, Wolfgang Mewes, Handwerk, Marketing
In meinen Social Media Profilen ist hier und da in meiner Ausbildungshistorie zu lesen „EKS-Fernstudium“. Immer mal wieder werde ich gefragt, was das denn sei oder ich bekomme Emails wie „Ich bin auch EKS-ler und ich würde mich gerne mit Ihnen austauschen.“
Durch einen Impuls meines Freundes und Kollegen Werner Deck, der 1991 den EKS-Strategiepreis der FAZ gewann, bin ich vor mehr als 20 Jahren auf diese Methode des unternehmerischen Denkens und Handelns aufmerksam geworden. Sogleich meldete ich mich für ein mehrmonatiges EKS-Fernstudium mit anschließender Abschlussprüfung an. Nach und nach begann ich damit, diese Methode in mein unternehmerisches Denken und Handeln einzubinden. Mittlerweile ist die EKS die Grundlage all meines Denkens und Tuns.
Was genau ist eigentlich die Engpasskonzentrierte Strategie (EKS)?
Wolfgang Mewes hat bereits vor über drei Jahrzehnten mehr als tausend von besonders erfolgreichen Unternehmen nach deren Erfolgsprinzipien analysiert und daraus eine Lehre entwickelt: Die EKS-Lehre. Trotz dynamischer Entwicklung der Wirtschaft, besitzen die EKS-Erfolgsprinzipien auch im 21. Jahrhundert ihre Gültigkeit, vielleicht mehr denn je!
Die Engpasskonzentrierte Verhaltens- und Führungsstrategie (abgekürzt EKS) nach Wolfgang Mewes setzt die persönlichen und betrieblichen Kräfte gezielt ein. Ziel ist es, sich durch die Kombination individueller Stärken, Beziehungen und Fähigkeiten ein unverwechselbares Profil zu erarbeiten und daraus eine Spitzenleistung für eine bestimmte Zielgruppe zu entwickeln, in dem man sich an deren brennendstem Problem orientiert.
Der Urheber, der Systemforscher Wolfgang Mewes, hat das in den 1960ern als das zentrale Problem von Mensch und Betrieb entdeckt. Die Umsetzung der engpasskonzentrierten Verhaltens- und Führungsstrategie im privaten und/oder betrieblichen Umfeld geschieht durch die Konzentration der vorhandenen Kräfte und Ressourcen auf den wirkungsvollsten Punkt.
Ein auf Sand gebautes Haus wird nie sicher stehen! Wenn der Grund, die Basis, die Voraussetzungen nicht stimmen, wird die beste Idee nicht umgesetzt werden können. Guter Wille und 100%-iger Einsatz helfen da nicht weiter. Erst wenn ein Vorhaben in einen größeren Zusammenhang gestellt wird, einem übergeordneten Plan folgt, auf einer ganzheitlichen Strategie beruht, wird sich der Erfolg einstellen.
Eine Strategie fordert und fördert Denken und Handeln in Zusammenhängen, für Schnellschüsse ist da wenig Platz. Die Engpasskonzentrierte Verhaltens- und Führungsstrategie nach Wolfgang Mewes deckt mit nur vier Prinzipien, die auf Erkenntnissen des Naturwissenschaftlers Justus von Liebig basieren, das ganze Spektrum erfolgreichen Vorgehens ab. Einmal verinnerlicht, führen diese vier Prinzipien ans Ziel, auch wenn der Weg anfangs unüberschaubar und mühevoll erscheint. Diese Strategie gibt jederzeit Orientierung und Sicherheit im Handeln.
Die 4 Prinzipien
Prinzip 1:
Konzentration der Kräfte auf Stärkenpotenziale, Abbau von Verzettelung.
Alles was ich erreiche, kommt aus mir selbst. Es gibt keinen Misserfolg, es gibt nur Ergebnisse. Ergebnisse meiner eigenen Anstrengungen und Bemühungen. Unterstützt durch eine Vorgehensweise, die sich an meinen Fähigkeiten und meinen Möglichkeiten orientiert und im Einklang mit meiner Mitwelt steht, schaffe ich, was ich mir vornehme und ich weiss jederzeit, was ich tue.
Prinzip 2:
Orientierung der Kräfte auf eine engumrissene Zielgruppe.
Nicht für jeden ist meine Leistung, sind meine Produkte gleichermaßen sinnvoll und nützlich, ganz bestimmte Menschen aber brauchen sie dringend. Für die setze ich mich ein, denen stelle ich all mein Wissen und meine Fähigkeiten zur Verfügung. Diese Zielgruppe ist auch bereit, meine Leistung entsprechend dem gebrachten Nutzen zu würdigen.
Prinzip 3:
In die Lücke, Nische gehen.
Was schon angeboten ist, kann nicht meine Sache sein. Meine Lösungen zielen auf Bereiche, die bisher vernachlässigt wurden oder die es noch zu entdecken gilt. Dafür hole ich mir gerne auch Anregungen aus anderen Disziplinen. Ich setze meine ganze Fantasie ein.
Prinzip 4:
Sich in die Tiefe der Problemlösung entwickeln, Markführerschaft anstreben.
Wenn ich Anerkennung gefunden habe, mich bewährt und volles Vertrauen meiner Auftraggeber oder Vorgesetzten erworben habe, wenn die Lösungen stimmen, dann führt das zu einer Symbiose, zu einem gegenseitigen Nutzen zwischen meiner Zielgruppe (Kunden) und mir. Alle Beteiligten entwickeln sich gemeinsam weiter und nutzen dabei die entstehenden Synergien voll aus. Durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickle ich mich zum besten Problemlöser in diesem Bereich, zum Marktführer bei meiner Zielgruppe - gewollt und unterstützt von meinen Partnern und meiner Mitwelt, konkurrenzlos und einzigartig
Um dieses Ziel zu erreichen, hat Mewes ein 7-Phasen-Programm entwickelt, das eine Erfolgsspirale in Gang setzt.
Das 7-Phasen-Programm
Phase 1
Die Ist-Situation feststellen (Stärken und Schwächen) und die ganz besonderen Stärken als Kernkompetenz herausarbeiten. Konzertiere dich auf deine größten Stärken.
Phase 2
Aus den größten Stärken und aus den am meisten vorhandenen Ressourcen heraus, das am meisten Erfolg versprechende Geschäfts- bzw. Aufgabenfeld erarbeiten.
Phase 3
Herausfiltern der Zielgruppe, die den größten Erfolg verspricht. Wem nutzt das zuvor erarbeitete Aufgabenfeld, basierend auf meinen größten Stärken, am meisten?
Phase 4
Was ist das brennendste Problem meiner zuvor herausgefilterten Zielgruppe, basierend auf dem Aufgabenfeld meiner größten Stärken? Wo und was ist der größte Engpass der Zielgruppe?
Phase 5
Die Innovations- und Intensivierungsphase. Der EKS-Anwender hat nun eine systematische Problemlösungsmethode an der Hand, die ihn bei der Zielgruppe unersetzbar macht und er entwickelt sie stetig weiter.
Phase 6
Nicht jeder kann alles. Deshalb: Gehe intelligente, für deine Zielgruppe nützliche Kooperationen ein, konzentriere dich weiter auf deine Kernkompetenz.
Phase 7
Nun wird ein konstantes Grundbedürfnis deiner Zielgruppe dauerhaft gelöst, was einer reinen Verfahrens- oder Produktspezialisierung entgegensteht. Mit dieser Problemlösung wird die Marktführung angestrebt und in vielen Fällen auch erreicht.
Wolfgang Mewes gebührt das Verdienst, mit der Engpasskonzentrierten Verhaltens- und Führungsstrategie (EKS) ein Instrument geschaffen zu haben, das es praktisch jedem Unternehmer und Selbstständigen ermöglicht, sich strategisch zu orientieren und dadurch mit geringerem Kräfteeinsatz um ein Mehrfaches erfolgreicher zu werden. Aber auch Angestellte, Schüler und Studenten können die Methode zur Orientierung, Zielfindung und Karriereplanung nutzen.
(Der o. g. Text orientiert sich wesentlich an den Texten und Inhalten von Wolfgang Mewes)
Weitere Informationen zum Thema EKS und EKS-Ausbildung:
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