Gedanken zum „Malerbetrieb der Zukunft“
Geschrieben von Volker Geyer am
Zukunftsstrategien, Positionierung, Kundenorientierung, Mitarbeiterentwicklung, Digitalisierung, Marketing, Kreativität, Alleinstellungsmerkmale, Nachhaltigkeit, Kooperation im Handwerk.
Höchste Zeit, in die Zukunft zu denken
Krisenzeiten sind auch Nachdenkzeiten. „Wie sieht der Malerbetrieb der Zukunft aus?“ Darüber habe ich in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv nachgedacht. Warum? Weil sich in der Gesellschaft und in den Märkten gerade vieles verändert. Wer sich nicht mitverändert, dessen Kampf um Kunden und lukrative Aufträge, um Nachwuchs, um Fachkräfte, um Deckungsbeiträge und Liquidität wird sich weiter verstärken. Die Betriebe, die Lust auf Veränderung einziehen lassen und sich intelligent entwickeln, bei denen werden sich Leichtigkeit und Erfolg einstellen.
Aber wie nun sieht der Malerbetrieb der Zukunft aus? Ich bin überzeugt davon, dass der Einzug einer gewissen Veränderungskultur in den Betrieben künftig überlebenswichtig ist. Wir müssen Lust und Freude daran bekommen, Dinge in unseren Betrieben zu verändern und zu entwickeln. Betriebsinhaber müssen sich mehr Zeit nehmen, an ihren Unternehmen zu arbeiten, anstatt von morgens bis abends durch das Tagesgeschäft zu rennen. Beides bildet für mich die unbedingte Basis des erfolgreichen Malerbetriebes der Zukunft.
Die wichtigste Hausaufgabe ist und bleibt die Positionierung des Betriebes. Wer sich nicht positioniert, wird es künftig schwer haben gesehen und gehört zu werden, Vertrauen aufzubauen und die passenden Mitarbeiter anzuziehen. Sich zu positionieren heißt, auf das konzentrieren, was man am besten kann und was gleichzeitig ein Problemlöser für eine ausgewählte Kundengruppe ist. Je größer der Problemlöser, desto größer das Potential, desto mehr Leichtigkeit. Sich zu positionieren heißt loslassen, „nein“ sagen können, sich von unwirtschaftlichen und ungeliebten Bereichen des oft zu umfangreichen Leistungsportfolios zu trennen. Spitz statt breit lautet die Devise. Eine klare Expertenausrichtung auf eine ausgewählte Zielgruppe wirkt sich positiv auf nahezu alle betrieblichen Bereiche und Prozesse aus.
Der Malerbetrieb der Zukunft hält ständig Ausschau nach Alleinstellungsmerkmalen und er entwickelt einen stetigen Blick für die Optimierung seiner Fertigungsprozesse. Die internen Abläufe sind weitestgehend digitalisiert, ebenso das immer mehr ins Blickfeld rückende Marketing und die Kommunikation. Automatismus und Kreativität wirken hier nebeneinander und erzeugen höchste Effizienz. Durch strategisches Online-Marketing mit regelmäßig passendem Content erzielt er eine hohe Aufmerksamkeit und große Reichweiten im Internet und wird dadurch zum unwiderstehlichen Magnet für seine Zielgruppe.
Nachhaltige Handlungsprinzpien und Kompetenzstrategien, gerade auch mit natürlichen, ökologischen Materialien, werden immer wichtiger, sie beeinflussen in Zukunft Auftragsvergaben und Preisdurchsetzung. Wer wagt, gewinnt: eine neue Kreativität kann bei der Unternehmensgestaltung ein entscheidender Vorteil sein. Neue Ideen sind gefragt und möglicherweise ist Querdenken künftig für den eigenen Erfolg unumgänglich. Der Malerunternehmer der Zukunft besitzt die Fähigkeit, in den Köpfen seiner Kunden und seiner Mitarbeiter spazieren zu gehen, um die richtigen Ansätze für seine Unternehmensentwicklung zu finden. Er erkennt den Wert von nutzenorientiertem Denken und Handeln.
Trotz aller Digitalisierung und Veränderung, steht nach wie vor der Mensch im Mittelpunkt des Malerbetriebes der Zukunft. Vielleicht mehr denn je. Die richtigen Mitarbeiter und der entsprechende Umgang mit ihnen ist das größte Kapital eines Betriebes. Ohne die passenden Menschen an Bord und hinter einer Idee, ist alles, was ich hier geschrieben habe, nicht umsetzbar. Achtsamkeit und Wertschätzung sind hier die Währungen der Zukunft. Der erfolgreiche Malerbetrieb bindet seine Mitarbeiter in Unternehmensentscheidungen ein, bezahlt übertariflich und leistungsgerecht und entwickelt sich zu einer kraftvoll anziehenden Arbeitgebermarke in seiner Region.
Wir befinden uns in einer schnelllebigen Zeit und in einer lebendigen Branche, die vorgenannten Themen sind äußerst vielseitig und sehr umfangreich. Aus Zeit-, Kosten- und Kompetenzgründen kann ein Malerbetrieb alle diese Zukunftsaufgaben in den seltensten Fällen alleine bewältigen und voranbringen. Deswegen wird es in Zukunft immer wichtiger, sich passenden Kooperationsnetzwerken mit Gleichgesinnten anzuschließen. Aus dem dortigen Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch und dem Erzeugen von Synergien schöpft der Malerbetrieb der Zukunft seine Motivation. Er bekommt neue Ideen und Anregungen, Sicherheit für die nächsten Vorhaben und er kommt in den Besitz wertvoller Informationen und Tools, die seinem Betrieb weiteren Vorsprung verschaffen können. „Gemeinsam statt einsam“ ist künftig die Devise der Gewinner. Wem es gelingt, mit Gleichgesinnten dauerhaft intelligente Synergien entstehen zu lassen und diese für sich zu nutzen weiß, der wird in seinem Markt ganz oben stehen und für Marktbegleiter nur schwer einholbar sein.
Der Malerbetrieb der Zukunft ist auch regional gut vernetzt, er ist resilient und er geht, trotz seiner Partnerschaft in Netzwerken, einen individuellen Weg bis hin zur regionalen Marke. Durch seine anziehende Wirkung, schafft er sich seinen eigenen Markt und ist weitestgehend unabhängig von äußeren Einflüssen.
Ich weiß, in der täglichen Praxis und im eigenen Betrieb ist das alles gar nicht so leicht in die Realität umzusetzen. Es geht nur Schritt für Schritt, mit entsprechender Lust und Freude an Veränderungen und der bedingungslosen Begeisterung am eigenen Tun. Der Weg ist das Ziel. Ich persönlich schätze die Chancen und Möglichkeiten für die Betriebe im gesamten Handwerk gerade jetzt als außergewöhnlich hoch ein.
Machen wir was draus!
Ihr Volker Geyer
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