EU-Kommission veranstaltete die Konferenz „Zweite Chance für ehrliche gescheiterte Unternehmer“. Danke für die Speaker-Einladung nach Brüssel.
Geschrieben von Volker Geyer am
Martin Schulz hielt die Eröffnungsrede
Im Juni 2015 organisierte die Europäische Kommission eine Konferenz auf hoher Ebene, Erfahrungen von Unternehmern und gesetzliche und politische Regelungen zu diskutieren, um die Bedingungen für eine zweite unternehmerische Chance für ehrlich gescheiterte Unternehmer zu verbessern. Über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus nahezu allen Europäischen Ländern sind zu dieser Konferenz ins Square nach Brüssel gekommen. Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlamentes, hielt die Eröffnungsrede.
Zu diesem internationalen Kongress hat mich die Europäische Kommission als Speaker eingeladen. Für die Einladung und für das damit verbundene Vertrauen bedanke ich mich ausdrücklich. Für mich war es eine hochspannende und kommunikative Veranstaltung auf hoher europäischer Ebene, die mein Wissen und mein Kontaktnetzwerk wertvoll erweitert hat.
Referatsleiter aus Brüssel rief bei mir an
Die Konferenzidee war und ist, die Bedeutung einer zweiten Chance für ehrlich gescheiterte Unternehmer in der Gesellschaft, in den Berufsveränden und in der Politik hervorzuheben und ihr eine ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenken, auch um Verbesserungen der Rahmenbedingungen für unternehmerische Tätigkeiten in der EU anzustoßen. Dieser 2nd-Chance Kongress war ein Forum, um Erfahrungen auszutauschen und er war eine Bestandsaufnahme dessen, was zu diesem Thema bislang erreicht worden ist, nicht nur in der EU, auch in den USA und anderswo. Schließlich soll dieser nun regelmäßig stattfindende Kongress dazu beitragen, die Situation eines unternehmerischen Neustarts in vielen Bereichen zu verbessern. Eine gute Sache, wie ich finde.
Einige Monate vor dieser Veranstaltung nahm der zuständige Referatsleiter aus Brüssel persönlich Kontakt zu mir auf und fragte mich, ob ich mir vorstellen könne, meine persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema in einem Vortrag und in einer Podiumsdiskussion den Kongressteilnehmern mitzugeben. Das habe ich sehr gerne getan, wie andere interessante Unternehmer mit ihren Geschichen übrigens auch.
Das Medieninteresse war ziemlich groß
Gesellschaft muss dazu lernen
Grundsätzlich finde ich es sehr positiv, dass sich die Politik mit diesem früheren „Schweigethema“ offen beschäftigt und Verbesserungen der Rahmenbedingungen herbeiführen möchte. Dazu bedarf es aber auch ein Umdenken in der Gesellschaft, gerade hier bei uns in Deutschland, wo eher noch mit dem Finger auf gescheiterte Unternehmer gezeigt und über diese Menschen getuschelt wird. Oft denkt man bei uns über dieses Thema noch nicht zeitgemäß. Ich bin der Meinung, wir alle müssen auf diesem Gebiet dazulernen.
Es gibt Hoffnung: die jüngeren Generationen organisieren seit 2012 mittlerweile auch in Deutschland sehr erfolgreich sogenannte „FuckUpNights“ (sorry, aber das heißt so). An diesen Abenden tragen gescheiterte Unternehmer freiwillig ihre Storys vor, um sie mit dem Publikum zu diskutieren. Chapeau an die Unternehmer, die über ihr Scheitern offen sprechen und Chapeau an die Menschen, die das annehmen und darüber diskutieren. Und einige Medien beginnen damit, ermutigend über dieses ehemalige Tabuthema zu berichten. Es kommt Offenheit und Bewegung in dieses Thema. Und das ist gut so!
Weitere Bildeindrücke vom 2nd-Chance Kongress 2015 in Brüssel:
Mein Wunsch
Ich wünsche mir, dass sich dieses Thema in der Gesellschaft weiter öffnet und dass ehrlich gescheiterte Unternehmer eher Mut zugesprochen bekommen, als Fingerzeige sammeln und teilweise auch Schadenfreude über sich ergehen lassen zu müssen. Ich weiß, wovon ich rede.
Zitat von Robert Kiyosaki:
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