Unglaubliches Kleinkauferlebnis im Rhein-Main-Center

Geschrieben von Volker Geyer am

Malerische Wohnideen - Real Einkaufsmarkt

Wieder einmal auf Kundentermin-Tour durchs Rhein-Main Gebiet und mit dem festen Plan, nach den zahlreichen Feiertagen einen Obsttag einzulegen, bog ich, ausgestattet mit engem Zeitplan mit meinem Wagen zum Rhein-Main-Center (Rüsselsheim-Bauschheim) ab, stellte mein Auto auf dem dortigen Parkplatz und ging mit zügigen Schritten zum Eingang des Centers. Ich will mir noch ein paar Äpfel für den Tag holen. Nahezu keine Kunden im Center, mmh. Okay, dann geht’s auch flott. Kurz vorm Eingang zu REAL eine Feinkosttheke. Trifft sich gut, kann ich ein paar Oliven für heute Abend mitnehmen. Aber …

zu den wenigen Kunden gesellte sich … kein Thekenpersonal. Ich schaute mich kurz nach allen Seiten um: Nichts zu sehen. Gut, oder auch nicht gut. Wer nicht will, der hat schon. Dann eben keine Oliven heute Abend, jedenfalls nicht von dieser Feinkosttheke.

Ich zu REAL rein, habe nur meine Äpfel im Fokus. Zufällig auch gleich gefunden, griff ich mir den frischeattraktivsten Beutel der gewünschten Obstsorte und begab mich zügigen Schrittes zur Kasse. Dazu müssen Sie wissen: Immer wenn ich im Supermarkt an der Kasse stehe, habe ich alle Antennen auf Empfang und beobachte Personalmotivation und Service. Ist scheinbar eine Berufskrankheit von mir. Was fand ich in diesem Fall an den Kassen bei REAL in Rüsselsheim-Bauschheim vor? Ich versuche mich kurz zu fassen:

Zunächst stelle ich mich an der ersten Kasse, die auf meinem Weg lag an. 2 Paare standen vor mir. Irgendwie bewegte sich aber nix. Ich schaute nach vorne. Ich sah: Die Kassiererin hatte schon einige Minuten einen Telefonhörer am Ohr, sprach aber nicht, so jedenfalls mein Eindruck. Allerdings machte sie mir den Anschein, irgendein Problem lösen zu wollen. Nichts ging voran, hinter mir stellte sich auch niemand mehr an.

Plötzlich knallte die Kassiererin den Telefonhörer auf die Gabel und drehte sich in Richtung der Informationstheke um, die sich geschätzt etwa 20m entfernt von dem besagten Kassenplatz befand und schrie laut und verärgert den Namen einer Kollegin. Diese kam unmittelbar von Richtung der Informationstheke wutentbrannt angelaufen und kommunizierte ärgerlich mit der Kassendame sinngemäß „Was schreist Du hier so rum“ (natürlich in für Fremde unverständlichem hessischen Dialekt) worauf die Kassendame ebenso emotional und dialektvoll erwiderte „Warum gehst Du nicht ans Telefon“. Der Dialog ging noch ein paar Mal in dieser Qualität und Lautstärke hin und her … und … an der Kasse bewegte sich immer noch nix. Zwischenzeitlich stellte ich mich an der Kasse daneben an, 5 Personen mit hochvollen Einkaufswagen vor mir.

Keiner wollte mich mit meinem kleinen Beutel mit Äpfeln vor lassen. Scheinbar färbt hier das Betriebsklima der Mitarbeiter auf die Kunden ab: Resonanzgesetz! Ich blickte nach links und bemerkte: Da tut sich wieder was, an meiner Lieblingskasse nebenan. Die Kassiererin konnte scheinbar nach erfolgter Kassenreparatur ihren Job wieder aufnehmen und es stand nur noch eine Familie mit 2 Kindern und einem Einkaufswagen am Auflegeband. Ich, clever wie ich bin, habe mich natürlich gleich wieder auf den Weg zu meiner Lieblingskasse gemacht: 5 Schritte nach links.

Und da stand ich endlich - ganz vorne, ich war dran! Meinen Geldbeutel zückend und mit meinen Gedanken schon wieder halb im Auto sitzend (der nächste Kundentermin näherte sich mit großen Schritten), sagte meine Lieblingskassiererin zu mir: „Ich habe jetzt geschlossen, haben Sie das Schild da oben nicht gelesen?“ Ich bekam keine weitere Chance an meiner Lieblingskasse! Ab genau diesem Zeitpunkt war es nicht mehr meine Lieblingskasse und schon gar nicht mehr meine Lieblingskassiererin. Das einzige was mir blieb waren wieder die 5 Schritte (nun nach rechts) zu machen, um mich wiederholt am Ende der zwischenzeitlich größer gewordenen Schlange von gehäuften Einkaufswagen anzustellen und meiner Lieblingskassiererin nebenan zuzusehen, wie sie Ihre Kasse zusammenpackte und scheinbar in den Feierabend verschwand. Spontan überlegte ich, unmittelbar die Geschäftsleitung des Marktes aufzusuchen. Diese Idee verwarf ich jedoch gleich wieder und entschied mich, diesen Blogbeitrag zu schreiben … und ihn der Geschäftsleitung per Email zukommen zu lassen.

Und das passiert mir, als bekennender ALDI Fan. Dort ist es nämlich immer (meistens) ganz anders, so meine Erfahrung.

Es gibt aber auch Service-Oasen, lesen Sie dazu hier

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  • Yuyu

    ich finde es schon schade, dass man bei real nicht einmal mit einem lächeln begrüßt wird, ein hallo wird nur so durchgedrückt und wenn man ein problem hat, wird man blöd von der seite angefahren und unfreundlich darauf hingewiesen, wenn man nicht zufrieden sei, sich an den beziksleiter zu wenden und promt wird dir die karte in die hand gedrückt. die mitarbeiter haben gar kein interesse daran, die kunden zufriedenzustellen, lieber führen sie lauthals privatgespräche und wenn man sie unterbricht, bekommt man eine entnervte antwort zu geschmissen. es ist zur seltenheit geworden, dass es bei real noch mitarbeiter gibt, die sich auch für die probleme der kundschaft einsetzt oder interessiert.

  • Hedwig Seipel

    Hallo Volker,

    Sie sind einfach dem wahren Leben begegnet ;-). Ich weiß schon, warum ich mein Obst viel lieber bei unserer "Obstkiste" um die Ecke kaufe. Etwas zu probieren und ein Schwätzchen sind immer drin!

  • Peter.

    Oh, ja, der tägliche Wahnsinn. Danke fürs Mitteilen, tut gut zu lesen, dass es anderen Kunden ähnlich geht.
    Ich hab mich erst neulich sehr über zwei Kassiererinnen geärgert, die sich über die Köpfe der Kunden hinweg über einen Kunden aufregten, der gerade das Geschäft verlassen hatte. Ich habe (leider nur gedacht), wie schön dass für alle Kunden ist, die gerade anstehen und mithören und jetzt wissen: nur nicht falsch verhalten, ich könnte der Nächste sein, über den gelästert wird.

    Über so wenig Feingefühl und Motivation, seinen Laden/Arbeitgeber angemessen zu repräsentieren, ärgere ich mich regelmäßig!

  • Heiner Mende

    Hallo Herr Geyer
    Diese Vorkommnisse sind eher an der Tagesordnung, als eine Seltenheit.
    Man ist nur zu sehr bereit über solch ein Verhalten hinweg zu sehen.
    Es ist sicher besser, wie hier geschehen, das Unternehmen auf die Defizite seiner Mitarbeiter hin zu weisen.
    Ich bin selbst im Vertrieb tätig, bei uns steht das Thema "Kundenzufriedenheit" an erster Stelle.
    Also lasst uns nicht müde werden dagegen zu halten.
    Gruß aus LEV
    Heiner

  • Jutta Krummlauf

    hallo H. Greyer,

    sparen Sie sich in Zukunft solchen Ärger und nutzen Sie das Angebot eines Einkaufsservice

    viele Grüße Jutta Krummlauf

  • Zorem

    Ich liebe Kritik bin ja selbst Kritiker, doch ist es eine Unsitte zu erwarten, dass einer mit nur einem Teil an der Kasse vorgelassen wird. Eventuell das Resonanzprinzip auch gegen sich selbst wirken lassen. Das haben wir Kritiker jedoch nicht so gern, stimmst?

  • Volker Geyer

    Ich habe nicht erwartet, dass jeder meine Geschichte so versteht, wie ich sie meine, geschrieben zu haben. Macht auch nix, die Menschen sind eben verschieden. Gut so!
    Ihr Autor

  • PG

    Hi Volker, frohes neues Jahr. Kaum zu erwarten, dass der Umgang miteinander besser wird.
    Schön von Dir zu lesen.

  • Volker Geyer

    Danke für die lieben Einkaufstipps. Grundsätzlich gehen auch wir in den Bio-Laden, um unser Obst und Gemüse zu kaufen. Weissmehlprodukte essen wir gaaanz selten und Fleisch/Wurst esse ich überhaupt nicht, bin Vegetarier.

  • Monica Hartung

    Ich schließe mich Hedwig an und versuche so oft als möglich im Gemüseladen, beim Bäcker, beim Metzger und auf dem Markt einzukaufen und immer ein paar persönliche Worte zu wechseln. ALDI geht für mich gar nicht, diese schmucklosen Läden und das gezückte Rückgeld schon in der Hand der Kassiererin während ich gerne 17Cent suchen würde....

  • Stefanie Möller

    Vielen Dank für Ihren Erlebnisbericht. Ganz schlimm, dass sich so viele Menschen darin wiederfinden - mit was für Einkaufsstätten müssen wir uns eigentlich herumschlagen? Und warum sind noch nicht die richtigen darauf gekommen, dass mit Service und Freundlichkeit Geld zu verdienen ist? Wenn Aldi es besser macht, kann der PReis ja kein Argument sein.

    Ich kann Ihre Beobachtungen in jeder Hinsicht bestätigen. Ich versuche so oft wie möglich beim kleinen Einzelhandel einzukaufen - klappt nicht immer, fühlt sich im Schnitt aber viel besser an.

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